Tattoos: Die Guten, die Schlechten und die Unebenen

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Annabelle Townsend aus Maple Grove, Minn feierte ihren 18. Geburtstag mit einem Besuch in einem Tattoo Studio. Es war keine spontane Entscheidung.

“Ich habe den ganzen Entwurf über ein paar Jahre angefertigt”, sagt sie über den Dreiviertellangen Tattoo-überzug, der nun ihren rechten Arm ziert. (Ein Tattoo-Überzug wird über den Arm gezogen wie der Ärmel von einem Hemd.) “Ich habe ihn immer wieder gezeichnet, bis ich ihn perfektioniert hatte.” Townsend wollte, dass das Tattoo eine Sammlung von vielen Dingen ist, die für sie von Bedeutung sind. “Jede Komponente wurde aus einem bestimmten Grund ausgewählt”, sagt sie, einschließlich Big Ben, Musiknoten und einem ihrer Lieblingszitate.

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Ihr Design in Körperkunst zu verwandeln, erforderte einen großen Einsatz von Zeit und Geld. “Es dauerte vier Sitzungen – insgesamt 13 Stunden – einige Jahre, um es komplett fertigzustellen”, sagt sie. Das lag daran, dass ihr Arm zwischen den Sitzungen Zeit zum Heilen brauchte. All diese Stunden im Tattoo-Studio waren auch nicht gerade günstig. Sie hat jahrelang gespart, um ihr Tattoo bezahlen zu können.

Townsend ist eine von vielen jungen Erwachsenen, die mit Tinte geschaffene Körperkunst tragen. Nach Umfragen-Schätzungen kam es zum Ergebnis, dass etwa vier von zehn jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 29 Jahren mindestens eine Tätowierung haben. Mehr als die Hälfte von ihnen haben zwei oder mehr. Da Tätowierungen immer häufiger vorkommen, haben Wissenschaftler damit angefangen, ihre gesundheitlichen Auswirkungen zu untersuchen.

Diese Körperkunst mag cool aussehen, aber sie kann Risiken bergen. Manche Menschen reagieren schlecht auf die Arten von Tinte – Substanzen, die nicht dazu bestimmt sind, auf oder in den Körper zu gelangen. Andere Menschen können Schwierigkeiten haben, bestimmte medizinische Tests nach einer Tätowierung zu bekommen. Und nicht jeder ist bei der Auswahl seines Designs so bedacht wie Annabelle Townsend. Viele Menschen lassen sich aus einer Laune heraus tätowieren – und wollen später diese dauerhafte Kunst wieder entfernt bekommen. Das kann man machen zwar, aber es ist ein langer und schmerzhafter Prozess.

Dennoch, die Forschung zeigt jetzt, dass Tätowierungen nicht für jeden schlecht sind. Bei Menschen, die gut heilen, kann eine Tätowierung das keimabwehrende Immunsystem beanspruchen – und zwar auf eine gute Art und Weise. Der Haken dabei: Solange sich jemand nicht tätowieren lässt, kann man nicht wissen, ob er davon profitiert oder davon Schaden erleidet.

Es geht unter die Haut

Wenn du es hasst, Spritzen zu bekommen, dann sind Tattoos nichts für dich. Denn wenn man sich tätowieren lässt, spritzt eine Nadel Tinte in die Haut, immer und immer wieder.

Tattoos: Die Guten, die Schlechten und die Unebenen

Wenn eine Tätowierung richtig gemacht wird, teilt sich die Tinte in der Haut auf. Diese Hautschicht liegt unter der Epidermis, der äußeren Schicht der Haut, die wir sehen. Die Epidermis lässt immer neue Hautzellen wachsen und verliert alte. Würde man dort Tattoo-Tinte auftragen, würde sie nur etwa einen Monat halten, bevor sie wieder verschwindet.

Aber die Zellen der Dermis ersetzen sich nicht auf diese Art. Das macht die dicke Hautschicht zur idealen Stelle für die Anbringung eines dauerhaften Kunstwerks. Die Dermis hat auch Nervenenden in sich, so dass du jeden Nadelstich spüren kannst. Autsch! Schließlich wird dieser Teil der Haut durchblutet. So kann es ungemütlich werden, wenn Tinte in die Dermis gespritzt wird.

Normalerweise reagieren die Immunzellen des Körpers auf das Stechen und die Injektion der Tinte. Schließlich bedeutet eine Tätowierung, dass man Fremdkörper in den Körper einlässt. Das Immunsystem sollte darauf reagieren, indem es diese entfernt – oder es zumindest versucht. Aber die Moleküle der Tätowierungstinte sind zu groß, als dass die Zellen damit umgehen könnten. Das macht eine Tätowierung zu einem dauerhaften Kunstwerk des Körpers.

Tinten-Probleme

Organische Chemikalien enthalten Kohlenstoff. Anorganische nicht. Die für Tätowierungen verwendeten Tinten können entweder anorganisch oder organisch sein, stellt Tina Alster fest. Sie ist Dermatologin oder auch Hautspezialistin am Georgetown University Medical Center in Washington, D.C. Sie leitet auch das Washington Institute of Dermatologic Laser Surgery. Anorganische Tinten werden aus Mineralien, Salzen oder den in der Natur vorkommenden Metalloxiden hergestellt. (Metalloxide sind Moleküle, die Metall- und Sauerstoffatome enthalten.) Anorganische Tinten können schwarz, rot, gelb, weiß oder blau sein. Organische Farben enthalten viele Kohlenstoff- und Wasserstoffatome. Die in Tattoo-Tinte verwendeten sind synthetisch, also hergestellt. Organische Tinten gibt es in einer viel breiteren Palette von Farben als die Anorganischen.

Tattoos: Die Guten, die Schlechten und die Unebenen

Tattoo-Tinten werden hergestellt, um in die Haut gespritzt zu werden. Aber die Pigmente, die diesen Tinten ihre Farbe geben, wurden für Druckertinten oder Autolacke hergestellt – nicht für Menschen, erklärt Alster. Die Food and Drug Administration (FDA) macht Regeln, welche Art von Farben in Lebensmitteln, Kosmetika und Medikamenten verwendet werden dürfen. Obwohl die FDA Tätowierungsfarben regulieren könnte, hat sie es noch nicht getan. So ist derzeit keine Tinte für die menschliche Haut zugelassen, stellt Alster fest.

Das könnte sich jedoch ändern. Die FDA untersucht derzeit die gesundheitlichen Auswirkungen von Tattoo-Tinten. Der Grund? Immer mehr Menschen berichten von schädlichen Reaktionen darauf. Manche Tätowierungen machen die Haut eines Menschen empfindlich und können jucken. Das ist in der Regel auf eine allergische Reaktion auf einen Inhaltsstoff in farbigen Tinten, wie z.B. Chrom oder Kobalt, zurückzuführen, sagt Alster. Rote und gelbe Tinten verursachen am Wahrscheinlichsten solche Reaktionen, sagt sie. Aber auch Grün und Blau können Reaktionen hervorrufen.

Bei manchen Menschen kann die Haut um eine Tätowierung herum uneben oder schuppig werden. “Das ist auch auf Entzündungen und Irritationen [als Reaktion auf die Tattoo-Tinte] zurückzuführen”, sagt Alster. Eine Entzündung ist der Schmerz, die Schwellung und die Rötung, die mit einer Verletzung einhergehen können. Es “kann sogar auf eine Infektion hinweisen”, betont sie. Und diese Reaktionen sind nicht die einzigen Probleme, die durch eine Tätowierung entstehen können. Die Tattoos, die mit Metalltinte erzeugt wurden, können einen MRT-Scan stören. Kurz für Magnetresonanztomographie. Ärzte benutzen diese Scans, um in den Körper zu schauen. Der starke Magnet im MRT-Gerät kann das Metall in der Tätowierungstinte erhitzen. Obwohl es normalerweise kein Problem darstellt, kann eine solche Erwärmung manchmal zu Verbrennungen führen. Tätowierungen können auch das von der Maschine erzeugte Bild verzerren. Das heißt nicht, dass Menschen mit Tätowierungen MRTs vermeiden sollten, wenn ihre Ärzte sagen, dass sie sie brauchen. Aber sie müssen ihren Ärzten von ihren Tätowierungen erzählen.